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Sacher-Masoch,
Leopold von
Geboren 1836, u.a. Autor vieler Werke, darunter: "Venus im Pelz".
Unfreiwilliger Namensgeber des Masochismus, wogegen er sich Zeit seines
Lebens vergebens verwehrte.
Sackfolter
SM Praktik, die schmerzhafte Praktiken an Penis und Hoden benennt.
Synonyme: CBT, Ball Torture, Cock Bondage
Sadismus
Im SM Kontext gilt die Bezeichnung für die Lust, einvernehmlich dem
Masochisten Schmerzen zuzufügen. Auch wissenschaftlich wurde zwischenzeitlich
eine Abgrenzung zwischen "sexuellem Sadismus" und "Realsadismus"
getroffen.
Sadomasochistisches
Manifest
Text, der 1991 erstmalig von der AGSMÖff (Arbeitskreis SM & Öffentlichkeit)
verbreitet wurde, um der Gesellschaft Grundregeln der deutschen BDSM Szene
näherzubringen.
Sadophobie
Begriff, der eine große Abwehr, bzw. Vorurteile gegenüber Sadomasochismus
benennt.
Safe
engl. Bezeichnung für "Sicherheit in SM" (Sicher, ungefährlich;
geschützt)
Safer = Verkehr ausschließlich mit Kondom
SSC
(Safe, sane, consensual) bedeuted übersetzt: "Sicher, einvernehmlich,
mit gesundem Menschenverstand" -> die Grundpfeiler gesunden Sadomasochismus
Safeword
Im Zusammenhang mit SSC zu sehen. Ein Safeword wird vor einer geplanten
Session abgesprochen und gibt dem passiven Spieler die Möglichkeit
das Geschehen jederzeit abzubrechen.
Samois
Fiktiver Ort aus der "Geschichte der O". (Roman von Pauline
Reage)
SandMUtopian
Guardian
Amerikanische SM Zeitschrift. Erscheint vierteljährlich
sane
siehe SSC. Meint: "mit gesundem Menschenverstand"
Sarilomanie
Praktiken die mit Körperflüssigkeiten spielen
Scarification
Praktiken, die zum Ziel haben, dem Körper Narben zuzufügen (z.B.
Cutting, Branding)
Schlagworte
Nichtkommerzielle Mailingliste, die zum reinen Austausch von Nachrichten
zum Thema SM ins Leben gerufen wurde. Gegründet 1997. Heute nehmen
über 100 Sm Gruppen und Initiativen an Schlagworte teil.
Schlagzeilen
SM Print Medium seit 1988, entstanden aus dem SM-Syndikat Hamburg. Kollektive
Redaktion, die erstmalig ein Medium für die wachsende BDSM Szene
zur Verfügung stellte. Die Schlagzeilen erscheinen im Charon Verlag.
Schwebefesselung
(Suspension Bondage) -> Bondageform für Fortgeschrittene, bei
der der Bottom an Seilen hängend gefesselt wird, also das gesamte
Körpergewicht in den Seilen ruht. Für diese Bondageform ist
zur Sicherheit des Passiven viel Wissen über Körperfixierpunkte,
Seiltechniken und Sicherheitsvorschriften notwendig.
Sensory
Deprivation (SD)
Fachbezeichnung für "Sinnesentzug"
Selbstbondage,
Selfbondage, Solobondage
Bezeichnungen für Autoerotik, deren Kick in Eigenfesselungen liegt.
Wie bei allen autoerotischen Spielvarianten ist auch hier das Gefahrenpotential
sehr hoch, da im Notfall kein anderer Beteiligter einschreiten kann, um
lebensgefährliche Situationen zu vermeiden.
Selbstverletzung
(self-injury)
Selbstverletzendes Verhalten (SVV)
umfasst das Verletzen des eigenen Körpers und Herbeiführen von
Schmerzen in einem Kontext, der nicht wie bei sadomasochistischen Praktiken
sexuell lustvoll ist. Obwohl SVV-Handlungen mit vielen SM-Praktiken ähnlich
bis identisch sind, ist die Motivation eine andere.
Hinter SVV steht häufig Selbsthass (Selbstbestrafung) oder seelischer
(unkontrollierbarer) Schmerz, der durch körperlichen (kontrollierten)
Schmerz übertönt werden soll. Meist geschieht dies durch Schneiden
oder Verbrennungen, aber auch Essstörungen können eine Form
von SVV sein. SVV ist meist ein Symptom tiefer liegender Probleme. Besonders
bei Menschen mit Borderline-Störung tritt häufig SVV auf; auch
Menschen, die emotional oder körperlich missbraucht wurden, können
zu SVV neigen. Leider werden beide Phänomene häufig verwechselt
und einerseits Menschen, die unter SVV leiden, fälschlicherweise
als Masochisten bezeichnet, während andererseits Vorurteile bestehen,
Sadomasochismus sei eine Form von SVV.
Sie auch: www.versteckte-scham.de
Sensouos
Magic
(engl. Sinnliche Magie) Buch von Pat Califa und eine von ihr kreierte
Bezeichnung für SM
.
Servant
(engl.) für männlichen Diener. Gegenstück: Serva ->
weibliche Dienerin
Session
Bezeichnung für eine im BDSM aktiv durchgeführte Aktion
Spiel
Eine im BDSM durchgeführte Spielsituation
Single
Tail
(engl.) Bezeichnung für lange, einschwänzige Peitsche, die sehr
schwer zu handhaben ist und großes Fingerspitzengefühl verlangt.
SISC
Abk. für "SMils International Summer Camps", eine Vereinigung
in Dänemark, die regelmässig Feriencamps für BDSMer anbietet.
Sklavenvertrag
Bevorzugt von DSlern genutzte schriftliche Form, um ein menschliches "Besitzverhältnis"
zu regeln. Sklavenverträge haben rituelle Hintergründe, entbehren
rechtlich allerdings jeder Form.
Slap
engl. für einen Schlag mit der flachen Hand
SMJG
SM-Jugendgruppe, die im Jahr 2000 gegründet wurde. Siehe auch www.smjg.de
Spanking
Schlagspiele mit der flachen Hand
Stino
Szenegewachsene Bezeichnung für "Nicht-Smer", abgeleitet
vom wenig schmeichelhaften Wort "stinknormal". Synomym: "Vanilla"
(Vanille-Eis ist die meistverkaufteste Eissorte in den USA)
Stocks
engl. für Pranger. In diesem steht Bottom an Hals und Handgelenken
gesichert, wodurch Rücken und Po gut zugänglich sind.
Strap-On-Dildo
engl. "Umschnall-Dildo"
Stromspiele
Praktiken, bei denen leichte bis mittelstarke Stromstösse als sexueller
Reiz eingesetzt werden. Nicht ganz ungefährlich. So sollten Elektroden
niemals über das Herz eingesetzt werden. Für Personen mit Herzschrittmachern
sind Elektrospiele tabu.
Submission
Lust an Hingabe und Unterwerfung
Tabu
Im Gegensatz zu "Grenzen" die im SM Kontext gerne als "verschiebbar"
gesehen werden, eine absolut mit "NEIN" belegte Praktik. Tabus
gehören uneingeschränkt akzeptiert.
Tawse
Schlaginstrument. Schwerer Lederstreifen, der mittig gespalten sein kann.
Tokio
Dekadenz
Japanischer Form von 1993 der mit vielen SM Elementen spielt.
Top
Der aktive Spieler wird allg. als TOP bezeichnet. Gegenstück: SUB
oder BOTTOM
Topping
from the bottom
Bezeichnung für "vom Passiven getopt werden". Heisst also,
daß der Passive Spieler lt. mancher Meinung den Aktiven in seinen
Wünschen und Praktiken zu sehr beeinflusst.
Townsend,
Larry
Schwuler, amerikanischer Autor des Lederhandbuch I und II . Beide deutschsprachig
erschienen im Queer Verlag
TPE
(Total Power Exchange) meint die tolale Unterwerfung des Bottoms, die
meist auch allgemeine Lebensumstände mit einschliesst. Bevorzugt
wird dieser "Machtaustausch" in DS Beziehungen als anregende
Variante gesehen, die sehr bewusst durch starke Verantwortung gewählt
wird.
Transexualitaet
Menschen die sich "in den falschen Körper geboren fühlen",
also als Frau im Männerkörper, oder als Mann im Frauenkörper
leben. Oftmals wird unter großem Leidensdruck eine Operation angestrebt,
um das ersehnte Geschlecht zu erhalten. Transexuellen geht es bei weitem
nicht nur um eine andere Sexualität, sondern sie berichten davon,
in nahezu allen Lebensbereichen im anderen Geschlecht zu empfinden.
TV
- Transvestismus
Die Lust in Kleider und Rollen des anderes Geschlechtes zu schlüpfen.
Meist handelt es sich um Männer, die weibliche Kleidung bevorzugen,
oder in diese spielerisch gezwungen werden wollen. Demütigungseffekte
soielen hier gerne eine große Rolle. Allerdings ist TV nicht mit
"Transsexualität" zu verwechseln. Die meisten TVs haben
nicht den Wunsch, das Geschlecht zu wechseln.
TT
- Tittentorture
engl. für Brustfolter, also das Quälen der Brüste und Brustwarzen
durch Abbinden, Klammern, Wachs etc.
Tunnelspiel
Bezeichnung für eine Session, die nicht vorzeitig (z.B. durch Nennung
eines Codewortes) abgebrochen werden kann. Hierbei handelt es sich um
einen Matakonsens, der allerdings auch die Gefahr eines Absturzes beinhaltet.
T-Kreuz
Klassische Optik eines (Fessel)Kreuzes (im Gegensatz zum üblichen
Andreaskreuz)
Umschlagen
Begriff, der die ungewünschte Situation benennt, in der bei einem
langen Schlaginstrument die Spitze z.B. um die Hüfte "umschlägt".
Diese Spitze bekommt durch den Schlag eine solche Kraft, daß starke
Verletzungen entstehen können. Es sollte deshalb immer datauf geachtet
werden, daß die Spitze des Schlaginstrumentes innerhalb der gewählten
Körperregion (z.B Po) liegt.
Uniformen
werden von manchen BDSMern und Fetischisten in Spielsituationen gerne
erotisiert, um die allgemeine "Machtwirkung" für den eigenen
Kopfkick zu nutzen. In schwulen Kreisen ist Uniformfetischismus stärker
verbreitet als unter Heteros.
Unten
(spielen)
Bezeichnung für den "unteren Spieler", die im Gegensatz
zu anderen Formulierungen wie "passiv" oder "devot"
eine Wertung vermeidet.
Unter
Druck
Vereinszeitung der österreichen BDSM Initiative "Libertine"".
Urtikation
Seltener Begriff für Schlagspiele mit Brennesseln.
Eingang
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